Zwischen Schnitzel, Wein und schönen Straßen: Drei Tage in Wien

Nach Budapest stand mit Wien die nächste europäische Hauptstadt auf dem Programm. Und auch dafür war wieder eine Flixbusfahrt geplant, die letztendlich wieder gut war, allerdings etwas unentspannt startete. Unsere eigentlich für 12 Uhr geplante Fahrt wurde am Vormittag kurzfristig storniert, glücklicherweise fahren aber ziemlich viele Flixbusse täglich zwischen Budapest und Wien hin und her. So konnten wir in der App unkompliziert auf einen anderen Bus umbuchen und waren am Ende nur eine halbe Stunde später am Ziel. Ziel war in diesem Fall das Wiener Innenstadtviertel Alsergrund. Hier stehen viele Gründerzeitaltbauten, außerdem fahren hier jede Menge Straßenbahnlinien quer durch Wien. Für ein paar Tage Sightseeing war die Lage also optimal. Unsere Wohnung für die nächsten vier Tage war schlicht, aber groß und sehr gut ausgestattet. Die Fenster gingen ähnlich wie in Budapest zu einem Innenhof raus, sodass man vom vielen und lauten Verkehr draußen nichts mitbekam. Weiterer Vorteil: Sowohl Aldi – Verzeihung, Hofer – als auch ein gut bewertetes österreichisches Restaurant waren fast vor der Haustür. Das erste Schnitzel schmeckte an diesem Abend dann auch besonders gut.

Von österreichischem Wein zur äthiopischen Küche

Statt klassischem Sightseeing legten wir an unserem ersten vollen Tag in Wien erstmal ein bisschen Natur ein. Am nördlichen Rand der bebauten Innenstadt befinden sich die Grinzinger Weinberge, die in den Wienerwald übergehen. Hier kann man nicht nur super schön spazieren oder wandern und dabei den hohen Temperaturen der Stadt entgehen, sondern auch von verschiedenen Aussichtspunkten auf Wien blicken. Für eine Stärkung ging es hinterher in einen Wiener Heurigen, also ein Schanklokal für Wein. Und das zweite Schnitzel durfte dann natürlich auch nicht fehlen. Endgültig ins Fresskoma beförderte uns dann am Abend eine große Platte voller äthiopischer Gerichte. Im Grunde war es sehr viel Sauerteigbrot mit jeder Menge geiler Dips und Soßen. Vom Geschmack her hätten wir definitiv mehrere solcher Platten verputzen können, hätten dann aber vermutlich intensivmedizinisch behandelt werden müssen.

Spaziergang durch die Wiener Innenstadt

Um die drei Milliarden Kalorien des letzten Abendessens abzubauen, ging es am nächsten Tag zu Fuß in die Wiener Innenstadt. Das war aber gar nicht so weit wie gedacht und in weniger als einer halben Stunde sind wir von unserer Wohnung ins Stadtzentrum gelaufen. Trotz Umweg am Donaukanal entlang, wo wir an ziemlich viel coolem Graffiti und jeder Menge „Beach“ Bars vorbeikamen. Im Wiener Zentrum haben wir dann die üblichen Verdächtigen abgeklappert, die man sich hier eben so anschaut. Hofreitschule, Stephansdom und Hofburg liegen dafür zum Glück ziemlich nah beieinander. Zum Naschmarkt mussten wir dann doch noch einige Schritte laufen und hatten dann leider nicht den Eindruck, dass sich der Weg besonders gelohnt hat. Gefühlt gab es drei Standarten (Gewürze, Obst und Gemüse, Backwaren), die sich über den ganzen Markt ständig wiederholt haben. Wir waren zum Glück auch immer noch satt genug vom Vorabend, um nicht irgendwelchen Leckereien zu verfallen. Leider war so auch nicht das dritte Schnitzel am dritten Tag drin. Manchmal waren wir aber auch wirklich nur zu bemitleiden. Bei nur vier Tagen in Wien (inklusive einem, an dem wir extrem faul waren und es kaum vor die Tür schafften) war uns klar, dass wir nicht alles sehen können. Zum Beispiel haben wir weder den Prater noch das Schloss Schönbrunn wir zu Gesicht bekommen. Aber so haben wir ja schon mindestens zwei Gründe, noch einmal wiederzukommen. Denn der kurze Einblick hat gereicht, um einen sehr positiven Eindruck zu bekommen. Wien, wir kommen wieder!