Ja, das sind wir. Philipp und Kirsten, Jahrgang 89, seit 2016 ein Paar und seit 2021 verheiratet. Auf dem Foto waren wir 2019 in Florida und sind auf dem Weg nach Key West an der stillgelegten Eisenbahnbrücke angehalten. Eigentlich wollten wir nur ein Foto machen. Doch dann haben wir zufällig und zum aller ersten Mal in unserem Leben Rochen im Wasser gesehen, die da einfach so rumschwammen. Rückblickend wurde uns da vielleicht zum ersten Mal klar, was da draußen so alles auf uns wartet.

Philipp ist Biologe und ist nach seiner Promotion weiter an der Uni geblieben. Ich, Kirsten, bin Journalistin und habe als Redakteurin gearbeitet, zwischendurch war ich auch mal selbstständig. Ab September 2022 sind wir auf Weltreise. Wie lange, das wissen wir noch nicht. Und auch nicht, wie es danach weitergeht. Aber bis es soweit ist, entdecken wir die Welt, lassen das Leben hoffentlich auch einfach mal passieren – und nehmen euch mit, wenn ihr mögt. Auf diesem Blog, auf YouTube und Instagram.

Weiter unten lernt ihr uns noch ein bisschen besser kennen. Die Texte haben wir gegenseitig über uns geschrieben, weil ich dachte, das wäre vielleicht lustig (und weil wir es beide nicht mögen, über uns selbst zu schreiben). Wem das zu viel zu lesen ist, der kann hier auch einfach aufhören. Das Wichtigste ist nämlich gesagt. 🙂

Derjenige ohne den mich meine Mama niemals in dieses Abenteuer hätte stürzen lassen. Organisationstalent, Kopfmensch. Er hat die Visa schon beantragt, bevor ich überhaupt wusste, dass man welche braucht. Würde jedes Vorhaben am liebsten minutiös durchplanen. Liebt Übernachtungen woanders und wäre gern hauptberuflich Hoteltester. Ist für Gourmetessen und Wein genauso zu haben wie für Pizza und Bier. Probiert gern Neues aus, hat keine Angst davor, dass es auch schiefgehen kann und ist einer der mutigsten Menschen, die ich kenne.

Er hasst Freefall-Tower – trotzdem ist er für mich schon einmal mitgefahren. Ekelt sich vor Faltern und rettet mich vor Spinnen. Wird vermutlich niemals aus seinen Nintendo-Shirts rauswachsen und ist erst dann wirklich auf Reisen, wenn sein Klettverschluss-Portemonnaie dabei ist. Holt sich immer direkt am ersten Tag einen Sonnenbrand und kauft erst dann eine neue Sonnenbrille, wenn die alte auseinanderfällt.

Niemandem steht eine Cap besser und keiner kann so gut U-Bahn-Pläne lesen wie er. Fährt ausschließlich Automatikwagen, ist dafür aber ein ziemlich guter Beifahrer und der beste Copilot. In seiner perfekten Welt gäbe es in jedem Gebäude und Fahrzeug eine Klimaanlage. Kaum etwas bringt ihn aus der Ruhe – außer schlecht geschriebene Anleitungen. Denkt praktisch, hat immer eine Steckerleiste dabei, findet sich auch ohne Maps zurecht und backt die besten Nussecken der Welt.

Er spricht besser Englisch als ich und hat einen Doktortitel in Biologie – trotzdem sterben unsere Pflanzen regelmäßig. Kauft an jedem neuen Ort einen Süßstoffspender und klaut Shampoofläschchen aus dem Hotelzimmer. Bringt mir jeden Morgen einen Kaffee ans Bett, würde mit mir Pferde stehlen. Oder einmal um die Welt reisen.

Diejenige, ohne die ich mich vermutlich niemals in dieses Abenteuer gestürzt hätte. Bauchmensch. Was ist das Gegenteil von Organisationstalent? Würde am liebsten jedes Land der Welt für unbegrenzte Zeit bereisen. Wäre hauptberuflich gerne „Dame am Empfang“, beim Arzt oder so. Halbtags. Oder „irgendwas mit Hunden“, dann eher ganztags. Sieht die Welt und alles um und in ihr oft mit offeneren Augen und positiverer Einstellung und holt einen so gerne mal aus einer zu verkopften Sicht raus.

Liebt Chips (siehe Foto), hasst zu lange Filme und alles, wobei man zu sehr aufpassen muss. Ekelt sich vor Spinne und rettet mich vor Faltern. Hat mich dazu inspiriert, diesen Text als Spiegelbild ihres Textes zu schreiben. Vielleicht war es aber auch mein Mangel an Kreativität, den man ihr nicht vorwerfen kann.

Deshalb jetzt einfach ganz unkreativ, was mir noch einfällt:
Sie ist mein absoluter Rückhalt in jeder Lebenslage. Ich vermisse sie, sobald sie aus der Tür ist oder ich ohne sie unterwegs bin. Ich liebe ihr Lachen und ihre ungezwungene Art. Es gibt keinen Menschen, mit dem ich lieber zusammen und unterwegs wäre. Was für eine einjährige Reise um die Welt vermutlich nicht die schlechteste Eigenschaft ist. Ich würde sie sofort heiraten, wenn ich es nicht schon getan hätte. Und ich würde sie nie im Stich oder alleine lassen. Was auch für eine Reise um die Welt nicht die schlechteste Eigenschaft ist, denn, um das ganze hier mit etwas weniger Tiefgründigem abzuschließen: wäre der Kopf nicht fest auf dem Hals, würde sie ihn verlegen und vergessen. Überall. Und die Beine und Arme auch. Kann sich aber auch mit Kopf nicht orientieren. Wenn ich der Kompass bin, dann ist sie die Schützhülle, damit er nicht kaputt geht.