Brisbane Teil 2: Markt, Mall und mehr
Frühstück a la hostel
Mit den am Vortag erstandenen Lebensmitteln startete dieser Tag deutlich entspannter und günstiger. Statt ein teures Frühstück zu suchen hieß es heute, die Hostelküche kennenzulernen und sich selbst zu versorgen. Da sich außerdem die Sonne zeigte, gab es sogar einen coffee with a view am Bett. Zum eigentlichen Frühstück gab es dann Toast mit dem schon erwähnten und gelobten deutschen Butterkäse und einem Aldi-Nutella, ebenfalls made in Germany. Der Instant-Kaffee übrigens auch. Qualitätsware! Die Hostelküche selbst…naja. Wirklich gut ausgestattet mit mehreren Toastern, Wasserkochern, Töpfen, Pfannen, mehreren Herdplatten und einem Ofen. Wirklich gut. Das Problem war also nicht die Küche selbst, sondern die, die sie benutzen. Oder versuchen sie zu benutzen. Wie uns die Hinweisschilder schon verraten hatten, tummelt sich besonders die Art Gast in der Küche, denen Mama Zuhause noch das Butterbrot schmiert und hinterher die Krümel aufwischt. So sah es hier dann auch zum Teil aus. Glücklicherweise bekam jeder Gast sein eigenes Set aus Teller, Schüssel, Tasse und Besteck gestellt. Sonst hätten wir hier definitiv immer erst alles zusammensuchen und spülen müssen, denn wenn man sich die in der Spüle gestapelten Pfannen und Töpfe so anschaute, herrschte hier bei den meisten ganz offensichtlich Gewissheit, dass das Zauberspülen sind, die das dreckige Geschirr nach einer Weile selbstständig spülen und abtrocknen.
Abstecher zu den West End Markets
Wenden wir uns wieder Erwachsenendingen zu: Wochenmärkte. Google Maps hatte uns verraten, dass es in unmittelbarer Nähe unseres Hostels jeden Samstag die West End Markets gibt, eine Mischung aus Wochen-, Trödel und Handarbeitsmarkt. Passenderweise war Samstag, also ging es nach dem Frühstück dort hin. Tagsüber und mit Sonne zeigte sich uns auch erstmal die australische Hitze, die trotz Frühling schon ordentlich kräftig war. Lange Hose oder Pullover brauchten wir bei so einem Wetter definitiv nicht (würden aber in den kommenden Wochen doch noch häufiger zum Einsatz kommen). Der Markt war wie versprochen eine bunte Mischung aus Lebensmitteln, Schmuck, Bastelkram, first und second hand Klamotten und einigen Fressbuden. Gut, dass wir satt waren, denn dort roch es meistens ziemlich gut. Und gut auch, dass wir generell erstens nichts kaufen konnten und sich zweitens das Preisniveau Australiens auch auf diesem Markt widerspiegelte. So konnten wir es wirklich nur beim Gucken belassen und sind ohne erneutes Loch im Geldbeutel vom Marktplatz entkommen. Ansonsten hätte man vielleicht das ein oder andere gekauft. Ein wirklich schöner Markt!
Zwischen Queen Street Mall und Stadtstrand
Da wir eh schon thematisch beim Shopping waren, ging es danach weiter zur Queen Street Mall. Die liegt östlich von West End (heißt das dann East End?) hinter dem Brisbane River und war für uns eine kurze Busfahrt entfernt. Die Queen Street Mall ist weniger ein klassisches Einkaufszentrum, sondern eher ein loser Zusammenschluss von einzelnen Läden, die in der Queen Street verteilt sind. Ist jetzt also nicht der klassische Ort, den man aufsucht, wenn es regnet. Bei schönem Wetter kann man es hier aber gut aushalten und wer genug von Läden hat macht es sich auf der Queen Street selbst gemütlich, trinkt einen Kaffee und lauscht Livemusik. But again: wer wie wir eh nichts kaufen kann, hält sich vermutlich nicht ewig dort auf, also ging es für uns nach kurzer Verschnaufpause zurück über den Brisbane River.
Am östlichen Ende West Ends liegt der Streets Beach, ein kleiner künstlicher Stadtstrand. Man schwimmt allerdings nicht im Fluss, sondern in einem angelegten Becken. Ein infinity pool mit Flussblick, wenn man so will. Das Ganze ist wirklich schön und professionell angelegt, es gibt Liegen, Schirme, verschiedene Wassertiefen und der Bereich ist durch Bademeister überwacht. Trotz Bewölkung war hier auch einiges los, vermutlich vor allem, weil es Sonntagnachmittag war. Statt zum Strand und ins Wasser zu gehen (so warm war es für uns auch nicht, vermutlich waren wir noch zu sehr an Bali gewöhnt) gönnten wir uns unser erstes Bier in Australien. Schlappe 9$ kostet hier ein normalgroßes Glas, na dann prost!
Abendessen a la hostel
Mit der langsam untergehenden Sonne ging es für uns wieder zurück zum Hostel. Diesmal zu Fuß, weil das Wetter gut war und unsere Beine außerdem wieder ein bisschen Bewegung akzeptierten. Außerdem hatte man so nochmal die Chance, unsere Umgebung in einem schönen Licht zu sehen. West End ist wirklich ein schöner Fleck in Brisbane. Wir haben zwar nicht viele andere Viertel kennengelernt, aber hier hat es uns wirklich gut gefallen. Restaurants und Supermärkte sind fußläufig zu erreichen, an jeder Ecke gibt es Bushaltestellen – und alles ist sehr sauber und gepflegt. Dass gerade der Frühling begonnen hatte und alles zu blühen anfing, machte das ganze noch schöner. Außerdem hatte man von der Straße vor unserem Hostel aus einen echt guten Blick auf die Skyline von Brisbane. Könnte deutlich schlechter!
Als Abendessen gab es dann, ganz kreativ, Nudeln mit Pesto. Ganz nach dem Motto „gut, günstig, schnell gemacht“. Wir mussten allerdings feststellen, dass 18 Uhr keine gute Zeit ist, in der Hostelküche zu kochen, denn wir waren komischerweise nicht die einzigen, die zu dieser Zeit Hunger hatten. Es war ein großes Gewusel und wir waren froh, als wir das fertige Essen in einer ruhigen Ecke auf der Terasse genießen konnten. Und auch der Nachtisch konnte einiges: wir haben unsere ersten TimTams gegessen. Das sind DIE Kekse in Australien und von denen wurde uns auch schon viel vorgeschwärmt. Können wir auch uneingeschränkt bestätigen und weitergeben. Saulecker!